Ja, so ist das. Zwei Wochen Schweden, euphorisch bis hysterisch in Schwärmereien ausbrechend sitzt man im Café, in Deutschland und will effektiv nur eins: zurück. Deutschland, du egales Land, du hast mir mal wieder nicht gefehlt. Sechs Tage die Woche arbeiten, die Realität, der Alltag hat mich wieder. Die Nächte enden vier Uhr dreißig, die Tage um ein Uhr. Wenigstens das Internet geht wieder. Und die Sonne scheint. Verfestigt haben sie sich, die Träume eines Lebens im Norden.
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Sonntag, 12. September 2010
Donnerstag, 2. September 2010
Stockholm - Dag 10.
Schauen uns Södermalm an, eine weitere Insel. Am Hafen verlaufen Gleise, auf denen schon lang nichts mehr fährt. Eine Fähre legt an, am Himmel ziehen große schwarze Wolken auf. Fahren mit der U-Bahn auf gut Glück an irgendeinen Endpunkt - Hässelby Strand. Finden dann auch einen Strand, an einem großen See. Hier sind keine Wolken zu sehen, und die Sonne ist herrlich warm. Ein großes Industriegebiet taucht auf einmal auf, mitten im See. Enten schwimmen vorbei, Angler fangen Fische. Ein Vorort Stockholms, der architektonisch vielleicht mit Dresden-Prohlis gleichgesetzt werden kann. Architektonisch wohlgemerkt, den Rest, der sich in Prohlis aufhält, ignorieren wir, das gibt es hier nicht. Fahren eine große Runde zurück, mit Bus und Zug. Der Pendeltåg hält ständig wegen kaputter Signale an, brauchen eine knappe Stunde zurück ins Zentrum. Gehen in die Fotografiska, eine Austellung, die sich einzig allein der Fotografie widmet. Die ist jeden Öre Eintritt auch wirklich wert, kurz nach 21.00 sind wir erst draußen, begeistert, beeindruckt. Es ist kalt, 9°C.
Mittwoch, 1. September 2010
Stockholm - Dag 9.
Stockholm. Wie lange wollte ich da schon hin. Jetzt bin ich hier. Und von allen Städten ist das wohl die schönste. Die Altstadt mit ihren schmalen Gassen und steilen Treppen und den ganzen kleinen Läden und Cafés. Und überall ist Wasser und Brücken. Es gibt eine U-Bahn, das Aushängeschild einer Metropole. Die fährt dann auch aller zwei bis fünf Minuten. Unser Hostel liegt auf der Museumsinsel und ist ein altes Marineschiff. Die AF Chapman liegt ruhig am Hafen und wird angestrahlt, sie ist bei Nacht schon von weiten zu sehen. Ein wirklich unglaublicher Anblick. Drinnen schwankt es hin und wieder, es schwankt einen gewissermaßen in den Schlaf. Überall sind Deutsche, ab heute brauchen wir kein schwedisch und kein englisch mehr, wie mir scheint.
Dienstag, 31. August 2010
Göteborg - Dag 8.
Ich musste nochmal raus nach Donsö fahren, während Jenny sich die Kunstaustellungen der Stadt anschaute. Die Menschen hier sprechen schon fast kein schwedisch mehr. Es ist ein wenig wie ganz im Norden von Rügen. Dort ist es auch schwer, die Menschen zu verstehen. Genauso ist es hier. Der Dialekt, der schon ein wenig ins Norwegische abdriftet, kapselt die Insel noch ein Stückchen mehr von Göteborg ab. Ein Fischerdorf draußen im Meer, eine eigene kleine Welt.
Montag, 30. August 2010
Göteborg - Dag 7.
Kein Regen mehr, und warm ist es auch. Also fahren wir raus auf die Insel Donsö, eine von gefühlten tausend Inseln in Göteborgs Schärengarten. Die Bootsfahrt (auch ein Linienboot übrigens, und auch zum normalen Göteborg-Stadttarif nutzbar) dauert eine knappe Stunde, fühlt sich aber an wie zehn Minuten. Überall ist Meer und kleine Inseln, auf denen Menschen wohnen. Autos sind verboten, es fahren kleine Elektro-Cars (wie man sie aus Golfclubs kennt) über die Inseln. Oder Fahrräder, überall Fahrräder. Unten am Meer steht eine Schaukel und ein Tisch. Es ist so warm, man könnte eigentlich baden gehen. Das ist Urlaub, irgendwo ganz hinten pulsiert die Großstadt und hier draußen ist es still, windstill sogar und das Meer plätschert leise vor sich hin.
Sonntag, 29. August 2010
Göteborg - Dag 6.
Ab heute also Göteborg, für mich komplettes Neuland. Laufen durch die Altstadt. Die Straßenbahnen sind herrlich alt und fahren quietschend um viel zu enge Kurven. Verkehrschaos deluxe - an Haltestelle (die aus bis zu 12 verschiedenen Haltepunkten bestehen kann) fahren bis zu 15 Linien ab. Dafüreiner aber auch in alle Richtungen und immer. Linien-Boote gibt es auch, die Älvsnabben zum Beispiel. Fahren eine gute halbe Stunde Boot über die Göta Älv und dann mit dem Bus zurück zum Hostel. Es regnet und im Hostel gibt es Cookies.
Samstag, 28. August 2010
Malmö - Dag 5.
Schönste Sonne, eigentlich könnte es fast noch Sommer sein, wäre es nicht etwas zu kühl. Haben Agnes getroffen und sind in den Folkets Park. In jeder schwedischen Großstadt scheint es einen eigenen Vergnügungspark zu geben. Riesenrad fahren, die ganze Stadt sehen. Abends dann noch die neuen Tunnelbahn-Bahnhöfe angeschaut, ein Riesenprojekt. Malmö scheint Geld zu haben, baut einen neuen Stadtteil (Hyllie) und eine unterirdische S-Bahn, die dann auch eine Verbindung nach Trelleborg schaffen soll. Ganz in der Nähe unseres Hostels entsteht auch eine Station, nächstes Jahr ist es dann möglich, in 20 Minuten von der Fähre in Trelleborg zum Hostel in Malmö zu gelangen. Eröffnung ist am 11. Dezember, da müsste man eigentlich doch dabei sein.
Freitag, 27. August 2010
Kopenhagen - Dag 4.
12026 Fahrräder am Tag, eine ganze Menge mehr im ganzen Jahr. Das ist Kopenhagen, eine Stadt, die fast noch schöner ist als Malmö. Und falls das mit dem nach Schweden ziehen nicht klappen sollte, dann eben Kopenhagen. Dänisch scheint ja auch nicht viel anders zu sein als schwedisch. Ach, und Bier gibts hier ja auch, im Gegenteil zu Schweden. Also warum nicht.
Haben Henni getroffen, die das nächste halbe Jahr in Kopenhagen verbringt, die Glückliche. Abends in ein Antifa-Jugendhaus (in dem sogar die "Verhaltensregeln" in Arabisch ausgeschrieben sind. Man stelle sich das mal in Deutschland vor. Man stelle es sich nur mal vor!) im Norden der Stadt zu Crawl Back In und Omega Massif (aus Bayern, und ja, das fällt sofort auf). Seeeeehr schön, seeeehr laut.
Nachts um halb vier wieder in Malmö. Und das Festival ist vorbei, überall laufen bzw. schwanken (was mir immer noch ein Rätsel ist) Menschen nach Hause.
Donnerstag, 26. August 2010
Malmö - Dag 3.
Schönstes Wetter, nichts von Regen, Sturm, etc. Ab zum Meer, zu einem Berg, aus dem Musik kommt. Füße ins eiskalte Wasser (das laut Anzeige trotzdem noch wärmer sein soll als die Lufttemperatur. Wers glaubt.) Abends auf dem Malmöfestival: Dag för Dag. Ursprünglich wohl gar nicht angekündigt, im Plan stand eine ganze Weile "tba.". Zu gut. Nebenan sollte eine Stunde später Oskar Linnros spielen (whatever) und zu dem strömten wohl alle blonden kleinen Mädchen, die Malmö so zu bieten hat. Eine regelrechte Pilgerfahrt. Stunden zuvor. Und dann dessen Musik: langweiliger Indie-Kellerclub-Pop. Aber den Schwedinnen gefällts. Warum auch nicht.
Mittwoch, 25. August 2010
Malmö - Dag 2.
Gestern abend HEALTH statt den langweiligen Band of Horses. Wahnsinnsshow. Danach müde aber glücklich ins Bett gefallen, und hundert Stunden geschlafen, soviel wie wohl die nächsten Wochen nicht mehr.
Am nächsten Morgen immer noch Sturm überall, trotzdem macht es die Sonne angenehm warm. Im Malmö Moderna Museet Stunden verbracht, gut, Neonröhren sind heutzutage auch Kunst, das entzieht sich meinem Verständnis, aber im Großen und Ganzen doch ziemlich gut gewesen. Fünf Filme von Yael Bartana zum einen und drei von Gunvar Nilson zum anderen. Einzelheiten hier.
Abends dann Adept und The Haunted. Nicht weiter erwähnenswert, außer das sie ziemlich lustige Genossen sind, mit ihrem harten Rock, jaja.
Dienstag, 24. August 2010
Malmö - Dag 1.
Gefühlte tausend Stunden Anreise, Übermüdung mal vier und trotzdem: schöner kann es nirgends sein. Vom Sturm getragen am Meer stehen, in der Sonne liegen, nass werden vom aufgewühlten Wasser, das Meer, das Meer, das Meer, verdammt! Hostel-Check-In: Free Internet, hurra. Und: Spotify geht wieder, jetzt auf schwedisch. Auch hurra.
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